Regionale Koordinierungsplattform der INTOSAI (IRCP) nach Pandemie wieder vereint
Autor: Sekretariate des INTOSAI-Komitees für den Ausbau von Sachkompetenzen (CBC) und der INTOSAI-Entwicklungsinitiative (IDI)
Während dreier sehr interessanter, intensiver und interaktiver Tage Anfang Juni trafen sich etwa 45 Teilnehmer, die fast alle INTOSAI-Regionen vertraten, zum ersten Mal seit drei Jahren in Oslo, um aktuelle Herausforderungen und regionale Bedürfnisse zu ermitteln und Lücken oder Überschneidungen bei den Initiativen zum Ausbau der Sachkompetenzen festzustellen.
Im Jahr 2017 richteten das Komitee für den Ausbau von Sachkompetenzen (CBC) und die INTOSAI-Entwicklungsinitiative (IDI) eine einheitliche Koordinierungsplattform für alle INTOSAI-Organe und Regionalorganisationen ein, um gemeinsame Anstrengungen abzustimmen und Synergien zu erkunden. In der ersten Juniwoche 2022 versammelte sich diese Koordinierungsplattform der INTOSAI-Regionen (IRCP) in einem gemischten Format, um die Antwort der INTOSAI auf die Herausforderungen und Möglichkeiten des Ausbaus der Sachkompetenzen der ORKB zu erörtern. IDI – der Gastgeber der diesjährigen Plattform – begrüßte die Teilnehmer, die in Oslo anwesend waren, sowie die Kollegen, die virtuell teilnahmen, so dass diejenigen, die nicht reisen konnten, auch von zu Hause aus teilnehmen konnten. Diese Gelegenheit, als Gemeinschaft zu diskutieren, die verschiedene Arbeitsgremien vertritt, die alle zum Ausbau der Sachkompetenzen der ORKB beitragen, wurde sehr geschätzt, und die Energie, die die Teilnehmer in den Raum brachten, war motivierend.
Das Koordinierungstreffen diente der Entwicklung eines tieferen und gemeinsamen Verständnisses des strategischen Ziels 2 der INTOSAI im Bereich des Kapazitätsaufbaus. Ziel 2 dient der INTOSAI als Entscheidungsgrundlage für den nachhaltigen Ausbau der Sachkompetenzen der ORKB zur Unterstützung aller INTOSAI-Mitglieder. Das CBC, die IDI und die regionalen Organisationen, unterstützt durch das Komitee für Fachliche Normen (PSC), das Komitee für Wissensaustausch und Wissensdienste (KSC), das Komitee für Politik, Finanzen und Verwaltung (PFAC) und das Generalsekretariat, ermittelten und erörterten den Bedarf an ORKB-Kapazitätsentwicklung und die Prioritäten, die in den Jahren 2023-25 angegangen werden sollen, und berieten über nachhaltige Mechanismen zur Unterstützung der Kapazitätsentwicklung. Zu den identifizierten Herausforderungen für die Nachhaltigkeit und den Möglichkeiten, diese zu überwinden, gehörten das Engagement der ORKB-Führung, das länderspezifische Umfeld für Aufsicht und Rechenschaftspflicht, die ORKB-Kultur, die Mitarbeiterbindung, die Gewährleistung einer bedarfsgerechten Unterstützung und einer wirksamen Koordinierung sowie die Erzielung und Messung nachhaltiger Ergebnisse und Auswirkungen.
Ein weiteres Ergebnis des Treffens war eine Bestandsaufnahme aktueller und künftiger Initiativen zum Kapazitätsaufbau in den folgenden sechs großen Schwerpunktbereichen:
- Kompetente Menschen
- Hochwertige Audits
- Prüfungen mit großer Wirkung
- Das externe Umfeld der SAI
- Internes Umfeld der ORKB
- Globales Umfeld für einen wirksamen Ausbau der Sachkompetenzen von ORKB
Auf der Grundlage dieser Bestandsaufnahme identifizierten die Teilnehmer Bereiche für die künftige Zusammenarbeit und Maßnahmen, die innerhalb der INTOSAI-Gemeinschaft ergriffen werden könnten. Auf breiter Ebene waren die Teilnehmer der Meinung, dass sich alle Gremien stärker darauf konzentrieren könnten, gemeinsame Herausforderungen gemeinsam anzugehen und bewährte Lösungen zu dokumentieren und auszutauschen. In Bezug auf kompetente Mitarbeiter wurden als Schlüsselbereiche die Schaffung international anerkannter Berufe, die den Bedürfnissen der ORKB entsprechen, das Personalmanagement als Motor für Leistungsverbesserungen und die Entwicklung von Führungskräften genannt.
Quelle: INTOSAI Komitee für den Ausbau von Sachkompetenzen (CBC) und die INTOSAI Entwicklungsinitiative (IDI)
Im Hinblick auf qualitativ hochwertige Prüfungen wurden Ideen zur besseren Definition der ISSAI-Konformität, zur Unterstützung des Qualitätsmanagements der ORKB und zum besseren Einbau von Qualitäts-Feedback-Schleifen in von Peers unterstützte Prüfungen genannt. Für Prüfungen mit großer Wirkung wurde ein Kulturwandel in Richtung Prüfungswirkung vorgeschlagen, und zwar durch eine bessere Einbindung von Interessengruppen und die Auswahl relevanter Prüfungsthemen, die Nutzung strategischer Partnerschaften zur Einbindung von Fachleuten, die Förderung der Widerstandsfähigkeit und Flexibilität der ORKB sowie die Verbesserung der Kommunikation und der Weiterverfolgung der Prüfungsergebnisse.
In Bezug auf das externe Umfeld der ORKB sahen die Teilnehmer die Notwendigkeit, die Angemessenheit der Ressourcenausstattung der ORKB zu untersuchen, den Wert der ORKB weiter zu kommunizieren und für die Unabhängigkeit der ORKB einzutreten sowie bessere Partnerschaften mit anderen im breiteren Governance-Umfeld auf globaler, regionaler und nationaler Ebene aufzubauen. In Bezug auf das interne Umfeld der ORKBn wurde festgestellt, dass die ORKBn den technologischen Wandel besser annehmen, im öffentlichen Sektor mit gutem Beispiel vorangehen müssen, insbesondere was die Rechenschaftspflicht der ORKBn betrifft, und die Erkenntnisse aus den verschiedenen durchgeführten Bewertungen der ORKBn umsetzen müssen.
Quelle: INTOSAI Komitee für den Ausbau von Sachkompetenzen (CBC) und die INTOSAI Entwicklungsinitiative (IDI)
Als Ergebnis des Koordinierungstreffens in Oslo und zur Unterstützung des Strategischen Plans der INTOSAI für 2023-28 haben sich die Hauptakteure der INTOSAI für Ziel 2 auf die Hauptkomponenten des Operativen Plans 2023-25 geeinigt. Der Plan, der derzeit ausgearbeitet wird, umfasst die ersten drei Jahre des neuen strategischen Plans 2023-28 der INTOSAI. Nach drei Jahren – und in Übereinstimmung mit der Halbzeitbewertung der INTOSAI und ihrem Bericht über Leistung und Rechenschaftspflicht im Jahr 2025 – wird dieser Operative Plan überarbeitet und ein angepasster Plan für den nächsten Dreijahreszeitraum (bis 2028) angenommen werden.
Die IRCP-Teilnehmer verließen Oslo mit vielen Denkanstößen, die sie in ihre Heimatregionen mitnehmen können.
